Auslassungspunkte setzt man, wenn …

In vielen Texten, die ich erhalte, fällt es auf: eine Vielzahl von Auslassungspunkten. Das sind die drei Pünktchen, die Sie in der Überschrift sehen.

Wozu dienen Auslassungspunkte?

Ganz einfach: sie werden verwendet, wenn der Autor anzeigen möchte, dass etwas ausgelassen wurde. Wenn ein Sprecher im Dialog zum Beispiel seinen Satz nicht vollendet:

„Verdammte Scheiße, was machst …“

Da sagt der Sprecher seinen Satz (Was machst du da) nicht zu Ende, sondern bricht ihn ab. Eine weitere Möglichkeit sind ausgelassene Buchstaben, vor allem bei Worten, die man auslässt, aus Höflichkeit oder um kein Problem mit dem Jugendschutz zu bekommen:

„Du verf… Idiot“

Hier wird „verfickt“ nicht ausgeschrieben. Konsequenterweise zeigt man das durch die Auslassungspunkte an.

Außerdem können Auslassungspunkte im Dialog Stottern oder Zögern anzeigen, auch da wird etwas ausgelassen (nämlich weiterzusprechen):

„Also ich … also ich finde das nicht gut.“

ACHTUNG: Werden Worte ausgelassen, also ein Satz nicht zu Ende geführt, kommt ein Leerzeichen vor die drei Auslassungspunkte. Wird ein Wort nicht ausgeschrieben, also Buchstaben ausgelassen, dann setzt man die Auslassungspunkte direkt ohne Leerzeichen dazwischen ein.

Aber was ist mit den Auslassungspunkten in folgendem Fall:

Sie betrachtete wütend die zugeschlagene Tür. … Später öffnete sie sich und Gerd kam herein.

Da wird gar nichts ausgelassen. Die Auslassungzeichen sollen hier andeuten, dass einige Zeit vergeht.

Leider wirken Auslassungspunkte dort, wo nichts ausgelassen wird, unprofessionell. Und es gibt bessere Möglichkeiten, mit denen man vergangene Zeit oder ähnliches verdeutlichen kann.

Mein Tipp deshalb: tun Sie das nicht. Auslassungpunkte dienen der Auslassung, wie der Name schon sagt.

Und was, wenn Sie andeuten wollen, dass etwas Zeit vergeht oder etwas neues geschieht?

Ganz einfach. Dafür gibt es Absätze. Wenn Sie einen Absatz einsetzen, weiß der Leser: Da kommt was Neues. Oder es vergeht etwas Zeit. Oder …

Obiges Beispiel lässt sich ganz einfach so schreiben:

Sie betrachtete wütend die zugeschlagene Tür.
Später öffnete sich diese und Gerd kam herein.

Das sind Leser gewohnt. Setzt man an dieser Stelle Auslassungspunkte vermuten Leser schnell: Der Autor kennt sich mit Büchern nicht richtig aus. Und er legt Ihr Buch weg. Dabei ist es egal, ob der Lektor eines Verlags es weglegt und der Autor einen Ablehnungsformbrief bekommt. Oder ob der Leser die Leseprobe eines Selfpublishers wegklickt und das Buch nicht kauft.

Denken Sie daran: Je professioneller Ihr Manuskript aussieht, desto eher wird es ein Verlag annehmen oder ein Leser es kaufen.

Und so schwer ist es nicht:

Auslassungspunkte verwenden Sie dort, wo Sie etwas auslassen. In allen anderen Fällen ist ein neuer Absatz die beste Wahl.

Ach ja: Es gibt ein Sonderzeichen für die Auslassungspunkte: „…“. Sie müssen also nicht drei Punkte setzen, um ein Auslassungskennzeichen zu schreiben.

Auslassungspunkte setzt man, wenn …

Leerzeilen – wann setzen

Leerzeilen strukturieren einen Text. Deshalb setzen viele Autoren gerne Leerzeilen. Leider vergessen sie dabei, dass das normale Strukturierungselement der Absatz ist und der benötigt nicht noch eine weitere Leerzeile.

Wann setzt man also Leerzeilen ein?

Ganz einfach: Wenn die normale Gliederung durch Absätze nicht ausreicht.

Wann Sie einen neuen Absatz machen sollten, habe ich bereits in einem anderen Artikel erläutert.

Kommen wir also zu den Fällen, in denen der Absatz nicht ausreicht und Sie die Leerzeile einsetzen sollten.

Wenn Sie eine neue Szene beginnen, aber kein neues Kapitel anfangen wollen, dann setzen Sie eine Leerzeile. Das signalisiert dem Leser: Jetzt kommt etwas wirklich Neues, etwas, das über die normale Absatzgliederung hinausgeht.

Gleiches gilt für Rückblenden (Flashbacks). Auch hier können Sie mit Leerzeilen den Beginn der Rückblende und vor allem ihr Ende eindeutig markieren und erleichern dem Leser die Orientierung. Vor allem am Ende, wenn Sie die Rückblende verlassen und wieder in die normale Erzählzeit wechseln, ist das sehr nützlich.

Daraus folgt aber auch, dass Sie Leerzeilen sparsam einsetzen sollten. Ein Text, der auf jeder Seite mehrere Leerzeilen hat, wirkt unruhig. Oft ist sich der Autor dann nicht sicher, wann er eigentlich Leerzeilen setzen sollte und setzt diese willkürlich. Was die Leser verwirrt und den Eindruck weckt, der Autor wisse nicht so recht Bescheid, wie er sein Werk am besten gliedern kann. Das erhöht nicht gerade das Vertrauen der Leser in den Autor.

Halten Sie sich einfach an die Faustregel:

Absätze eher mehr als zu wenig. Immer wenn der Sprecher wechselt, die handelnde Person, sich Zeit oder Ort ändern. Und um Gedanken oder Beschreibungen zu gliedern und dem Leser das Lesen erleichtern.

Leerzeilen nur wenige, wenn der Absatz als Gliederungselement nicht ausreicht, bei neuer Szene oder Rückblende.

PS: Hier im Blog sind Absätze durch Freiräume gekennzeichnet. Im Roman hat der Absatz einen Einzug in der ersten Zeile, um den Beginn eines neuen Absatzes zu kennzeichnen.

 

 

Leerzeilen – wann setzen