Leerzeilen strukturieren einen Text. Deshalb setzen viele Autoren gerne Leerzeilen. Leider vergessen sie dabei, dass das normale Strukturierungselement der Absatz ist und der benötigt nicht noch eine weitere Leerzeile.
Wann setzt man also Leerzeilen ein?
Ganz einfach: Wenn die normale Gliederung durch Absätze nicht ausreicht.
Wann Sie einen neuen Absatz machen sollten, habe ich bereits in einem anderen Artikel erläutert.
Kommen wir also zu den Fällen, in denen der Absatz nicht ausreicht und Sie die Leerzeile einsetzen sollten.
Wenn Sie eine neue Szene beginnen, aber kein neues Kapitel anfangen wollen, dann setzen Sie eine Leerzeile. Das signalisiert dem Leser: Jetzt kommt etwas wirklich Neues, etwas, das über die normale Absatzgliederung hinausgeht.
Gleiches gilt für Rückblenden (Flashbacks). Auch hier können Sie mit Leerzeilen den Beginn der Rückblende und vor allem ihr Ende eindeutig markieren und erleichern dem Leser die Orientierung. Vor allem am Ende, wenn Sie die Rückblende verlassen und wieder in die normale Erzählzeit wechseln, ist das sehr nützlich.
Daraus folgt aber auch, dass Sie Leerzeilen sparsam einsetzen sollten. Ein Text, der auf jeder Seite mehrere Leerzeilen hat, wirkt unruhig. Oft ist sich der Autor dann nicht sicher, wann er eigentlich Leerzeilen setzen sollte und setzt diese willkürlich. Was die Leser verwirrt und den Eindruck weckt, der Autor wisse nicht so recht Bescheid, wie er sein Werk am besten gliedern kann. Das erhöht nicht gerade das Vertrauen der Leser in den Autor.
Halten Sie sich einfach an die Faustregel:
Absätze eher mehr als zu wenig. Immer wenn der Sprecher wechselt, die handelnde Person, sich Zeit oder Ort ändern. Und um Gedanken oder Beschreibungen zu gliedern und dem Leser das Lesen erleichtern.
Leerzeilen nur wenige, wenn der Absatz als Gliederungselement nicht ausreicht, bei neuer Szene oder Rückblende.
PS: Hier im Blog sind Absätze durch Freiräume gekennzeichnet. Im Roman hat der Absatz einen Einzug in der ersten Zeile, um den Beginn eines neuen Absatzes zu kennzeichnen.
Und wenn Ihr anderer Meinung seid oder etwas zu diesem Artikel beizutragen habt, scheut euch nicht, das zu kommentieren.
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Spannung – der Unterleib der Literatur
Die hohe Kunst, den Leser zu fesseln und auf die Folter zu spannen
http://www.hanspeterroentgen.de/spannung-1.html
Für uns Layouter sind aufeinander folgende Absatzmarken immer die Hölle. Denn wir müssen sie löschen um sauber formatierte Texte zu erhalten. Besonders bei eBooks ist es anstrengend, wenn AutorInnen Absatzmarken verwenden um den Text optisch zu gliedern, zum Beispiel auf die nächste Seite zu schieben.
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Also zum Glück lässt sich sowas leicht lösen. Die Leerzeilen kann man mit Suchen (Absatzmarke + Absatzmarke) finden und durch Ersetzen mit (Absatzmarke) rausschmeißen. Man kann auch alle auf einmal so rausschmeißen – dann muss man aber später dort, wo nötig, wieder welche einfügen.
Eingerückte Absätze sind leichter lesbar. Man kann im Manuskript das für das Standardformat angeben, dann sind alle eingerückt. Und wenn das Manuskript abgegeben wird, ändert man die Formatangabe.
In meinem alten Word wählt man Format -> Absatz -> Einzug, dort kann man unter EXTRA dann den Einzug der ersten Zeile angeben.
Bitte nie Einzüge mit Leerzeichen oder Tabulator setzen, die sind für den Layouter schwieriger zu entfernen!
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Dieser Artikel über Leerzeilen ist für mich eine sehr interessante und wichtige Information. Allerdings hab ich zur Zeit nicht vor, ein Buch drucken zu lassen, denn in einem fertigen Buch sollten die Leerzeilen nur noch dort erscheinen, wo sie hingehören. Aber wie ist das bei einem Manuskript? Bestehend aus Normseiten mit nicht-proportionaler Schrift, die für das fertige Buch nicht hergenommen wird? Wenn ich das Manuskript z.B. bei freien Lektoren, Agenten und evtl. auch bei Verlagen einreiche?
Wie ist das mit dem Einrücken der ersten Zeile beim Absatz? Soll ich das machen (und wie breit?). Mir wurde vom Verlag gesagt: kein Einrücken der ersten Zeile! Das macht das Lektorat.
Und weil das Manuskript nun als ein Block durchläuft, habe ich nach jedem Absatz eine Leerzeile eingefügt, damit die Gliederung nach Absätzen besser erkennbar ist. Was nun? Also alle unnötigen Leerzeilen raus. Dann erste Zeile des Absatzes einrücken oder nicht?
Jaja, Ich weiß, ich hab von nichts eine Ahnung. Wer hilft mir trotzdem weiter?!
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Hallo, ich habe das unter der Antwort für Bytebros. erklärt.
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[…] Leerzeilen – wann setzen? […]
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